Über Gemünd, Schleiden und Reifferscheid erreichte die Gruppe schließlich nach etwa 50 Minuten Fahrt die Grube Wohlfahrt. Nach dem einchecken gelangte die Gruppe unter fachmännischer Führung zunächst in die „Kaue“. Nach einer kurzen Einweisung und dem Empfang der notwendigen Sicherheitshelme, „fuhren“, wie es im Bergbau heißt, die Besucher über mehrere Treppen bis auf den Tiefen Stollen. Der „Tiefe Stollen“ war zu diesem Zweck im Bereich der Grube Wohlfahrt für den Betrieb einer Grubenbahn erweitert worden und wurde zum Erztransport und zur Entwässerung der durch zwischenzeitlich verbundenen Grubenteile, der Grube Wohlfahrt mit der Grube Schwalenbach benutzt. Im Laufe der Jahre entstand so eine ausgedehnte Grubenanlage, auf der bis zu einer Teufe von etwa 480 m unter der Tagesoberfläche Erze abbaut wurden.
Die zuerst erhaltenen Schutzhelme zeigten hier unten ihre Daseinsberechtigung, war doch der erste Teil des Stollens so niedrig, dass man hier nur in gebückter Haltung durchgehen konnte. Hier unten herrschen konstant 8° C und 95 – 100% relative Feuchtigkeit. Über immer noch abfließendes Wasser konnten sich die Besucher eingehend überzeugen. Vorbei an einem großen Wasserfall, welcher die oberen Stollen entwässert ging der etwa 900 Meter lange Weg weiter. Interessante, geologische Erdverformungen konnten an vielen Stellen bewundert werden. Ausgewaschener roter Schlamm zeugte von eisenhaltigem Gestein oberhalb dieses Stollen. In einem Seitenstollen befand sich gar noch eine kleine Grotte mit einer Marienstatue. Nach einer mehr als 2 ½ stündigen, sehr informativen Führung gelangte die Gruppe wieder an das Tageslicht, wo zur Zeit die gleichen Temperaturen und die gleiche Luftfeuchtigkeit herrschte. Mit vielen Eindrücken über den Bleiabbau, welcher hier schon zur Römerzeit, allerdings oberirdisch, erfolgte, wurde schließlich die Heimfahrt angetreten.